Mitarbeiterinnen des DRK-Kinderschutzdienstes Altenkirchen danken Kindern und Jugendlichen

Liebe Kinder und Jugendlichen hier bei uns im Landkreis Altenkirchen, die Mitarbeiterinnen des Kinderschutzdienstes in Kirchen möchten heute die Gelegenheit nutzen und nur zu Euch sprechen! Wir möchten Euch sagen, dass Ihr wichtig seid und wir froh sind, dass es euch gibt!

Seitdem das Corona- Virus unter uns ist, sind die Dinge irgendwie anders für die Erwachsenen, aber gerade auch für Euch alle: Vieles von dem, was wir Erwachsenen Euch  als besonders wertvoll und wichtig beigebracht haben hat mit dem Virus irgendwie eine völlig andere Bedeutung gekommen:

 

Wir lehrten Euch, wie sehr Nähe und Berührung, wenn Ihr sie selber wollt, ein gutes Gefühl im Bauch machen können und, dass es wichtig ist, einem guten Freund oder einer Freundin auch dieses Gefühl zu schenken.

 

Nun müssen alle Erwachsenen sagen: Bitte haltet 1,5 m Abstand!

 

Wir lehrten Euch, wie wichtig es ist, die eigenen Gefühle zu kennen, alle Gefühle zu achten und selbstbewusst auch anderen zu zeigen.

 

Nun müssen alle Erwachsenen sagen: Bitte setzt Eure Masken auf!       

 

Sehr oft könnt Ihr dann Eure Gefühle nicht richtig zeigen und auch unsere Gefühle nicht richtig erkennen. Die ist sicherlich nicht immer einfach für Euch!

 

Wir lehrten Euch, dass Euer Körper Euch gehört und Ihr gut darauf achtet, welche Berührung Euch gut tut.

 

Nun müssen wir Euch auch sagen, dass Ihr Euch zu Eurem eigenen Schutz aber auch zum Schutz der anderen Menschen testet. Manche von Euch haben sicherlich die nicht immer einfache Erfahrung gemacht, wie es ist, von einer fremden Person getestet zu werden.

 

Wir lehrten Euch, wie wertvoll es ist, miteinander etwas teilen, etwas abzugeben oder etwas spontan zu verschenken. Dadurch entstehen gute Gefühle, Freundschaften und auch gegenseitiges Vertrauen und die Sicherheit, dass die/der andere da ist, wenn man sie/ihn braucht.

 

Nun müssen alle Erwachsenen in den Kitas und Schulen sagen: Bitte teilt nichts-  keinen Stift, keinen Radiergummi, erst recht kein Butterbrot oder Getränk!

 

Wir lehrten Euch, wie wichtig Bewegung, freies Spiel, Toben und Sport ist. Es gehört zum Kindsein und Aufwachsen doch dazu, dass ihr Euch bewegt und Eure Bewegung, Euer Spiel, Euer Schwung und Euer Lachen stecken uns an, bewegen uns und machen uns glücklich!

 

In den Lockdowns aber haben wir Eure Spielstätten, Sportstätten, Eure Spielwiesen, selbst Parkbänke schließen müssen!

 

Wir lehrten Euch, wie wichtig es ist, Menschen zu haben, die gut zu Euch sind, Euch lieben und für Euch da sind. Manche von Euch haben Geschwister, Großeltern, Tanten und Onkel, kleine und große Menschen in der Familie, denen Ihr immer viel Freude und Glück geschenkt habt.

 

Nun haben manche von Euch neue Ängste bekommen: Die Angst wichtige vertraute Personen zu verlieren, Geschwister, Eltern oder Großeltern selbst mit dem Corona- Virus anzustecken. Dies macht Euch Angst!

 

Die Jüngeren von Euch wurden lange Zeit nicht in den Kindergarten gebracht, die Älteren konnten die Schulen oder Ausbildungsstätten nicht besuchen und mussten vor dem Rechner lernen. Manche fanden es vielleicht ganz gut, länger schlafen zu können, andere hätten lieber die engen, lauten und unruhigen Räume in der Familie verlassen. Bei manchen war es Zuhause vielleicht oftmals „schön“ still, für andere war es aber vielleicht auch zum Ängstigen still, sie fühlten sich sehr einsam und verlassen.

 

Manche von Euch haben gerne alleine Zuhause gelernt und andere haben Angst bekommen, weil sie nicht wussten, mit welchem Fach, Buch, mit welcher Aufgabe sie beginnen sollten. Manche haben es erlebt, wie es sich anfühlt, nicht am Unterricht teilnehmen zu können, weil der Rechner nicht rechtzeitig im Internet war oder weil man mal wieder rausflog und einfach nicht mehr „hinein“ kam. Da war die Klassentür auf einmal einfach richtig zu!

 

Kinder und Jugendliche brauchen viele gute Berührungen, die ein gutes Kribbeln im Bauch machen, sie brauchen Bewegung, sie brauchen Sicherheiten, sie brauchen Vertrauen darin, dass alles gut wird. Kinder und Jugendliche brauchen Spielplätze zum Toben, Besuche bei und von Oma und Opa, Erzieher*innen und Lehrer*innen, die wirklich da sind, die sie wirklich berühren können!

 

Vieles davon habt ihr lange nicht gehabt oder manchmal nur für kurze Zeit. Wir sind sehr dankbar und glücklich, dass es Euch gibt und wir Erwachsenen-

 

haben uns auf Euch gefreut, in den Schwimmbädern, in den Tier- und Freizeitparks, in den Kitas und Schulen und Ausbildungsstätten, in den Familien, Beratungsstellen, Indoorhallen, in den Straßen der Stadt und auf den Spielplätzen.

 

Ihr habt bis heute so viel geschafft und dafür möchten wir Euch ganz herzlich danken und sagen: Ihr habt das alles richtig gut gemacht! Wir wissen leider nicht, wie es weiter geht, aber wir möchten Euch versprechen, dass wir weiter für euch da sind!

 

Jedes Kind, jede/r Jugendliche, jeder Mensch, hat das Recht, ohne Gewalt aufzuwachsen. Niemand darf Euch verletzen oder Euch weh tun, dies ist verboten. Leider halten sich nicht alle Menschen daran. Wenn Ihr kleine oder große Sorgen habt, dann erzählt einem Erwachsenen davon, denn Euer Kummer wird sonst immer schlimmer. Wenn ihr Angst habt, es Euch nicht gut geht oder auch der Stress Zuhause zu groß wird, dann sucht Euch einen Erwachsenen zu dem ihr Vertrauen habt und erzählt solange davon, bis Ihr die Hilfe bekommt, die Ihr braucht!

 

Wir sind für Euch da! Euer Kinderschutzdienst im Landkreis Altenkirchen

 

Am Buschert 20, 57548 Kirchen

 

Tel.: 02741-9300-46/-47, E: ksd-ak@lv-rlp.drk.de

 

Kontakt

Abteilung Kinder, Jugend und Familie

Deutsches Rotes Kreuz
Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
Mitternachtsgasse 4
55116 Mainz

T: (0 61 31) 28 28 1310
F: (0 61 31) 28 28 1999
kijufa(at)lv-rlp.drk.de